
Sprachen sammeln immer wieder Wörter aus anderen Sprachen und machen sie sich zu eigen. Welche Sprachen gesammelt werden, wechselt im Laufe der Zeit. Derzeit sammelt die deutsche Sprache viele englische Wörter. Am Beispiel englischer Verben zeigt dieser Post, wie aus einem englischen Wort ein deutsches wird.
Warum übernehmen Sprachen Wörter aus anderen Sprachen?
Wenn eine Entwicklung schnell verläuft, entstehen oft nicht schnell genug neue Wörter. Deshalb benutzen Sprecher einer Sprache Wörter einer anderen Sprache. Dabei passen sich diese fremden Wörter ihrer neuen Umgebung an und werden nach den Regeln der Grammatik Wörter dieser Sprache.
Nur wenige Deutsche wissen, dass Picknick aus dem Englischen stammt, Roboter aus dem Russischen oder Karussell aus dem Französischen.
Der Umbau von Verben
Schritt 1: Der Infinitv
To download, to outsource, to upgrade sind englische Infinitive. Die deutsche Infinitvendung lautet -en. Also erhalten die Verben eine neue Endung:
downloaden, outsourcen, upgraden
Einige Merkmale der englischen Sprache bleiben erhalten. Das -c in outsourcen wird wie ein scharfe -s gesprochen, das u- in upgraden klingt wie ein -a. Aber viele Deutsche sprechen das -z in Amazon nicht wie -s, sondern wie -ts.
Schritt 2: Die Personalendung
Deutsche Verben haben Personalendungen für jede grammatische Person. Die Verben erhalten neue Personalendungen. Nun kann man sie konjugieren:
Singular
ich downloade
du downloadest
er, sie, es downloadet
Plural
wir downloaden
ihr downloadet
sie/Sie downloaden
Singular
ich outsource
du outsourcst
er, sie, es outsourct
Plural
wir outsourcen
ihr outsourct
sie/Sie outsourcen
Singular
ich upgrade
du upgradest
er, sie, es upgradet
Plural
wir upgraden
ihr upgradet
sie/Sie upgraden
Schritt 3: Präteritum, Perfekt und Passiv
Die Verben bekommen regelmäßige (oder schwache) Formen für die Vergangenheit.
Im Präteritum wird zwischen den Stamm und die Personalendung ein -t- gesetzt. Endet der Stamm auf -d oder -t, erscheint zusätzlich ein -e: ich downloadete, er outsourcte, wir upgradeten.
Für das Partizip II (für das Perfekt und das Passiv) wird das Perfektkennzeichen ge- vor den Stamm gesetzt. Die Perfektendung -(e)t kommt hinter den Stamm.
Die Präpositionen werden im Partizip II, aber nur da, wie trennbare Vorsilben behandelt. Deshalb heißt es:
hat gepicknickt, hat downgeloadet, hat outgesourct, hat upgegradet.